Trient-Athen mit dem Velo

In bergigen Tagen zur Akropolis

26. April 2025: Für das Jahr 2025 wollte ich seit langem wieder einmal eine Velotour im Frühling unternehmen. Gesagt, getan. Allerdings war das gesagt etwas leichter als das getan. Ich bin zwar letztlich nach Plan in Athen angekommen, auch wenn so einiges nicht ganz so verlief, wie ich es mir vorstellte.

So habe ich z.B. das kalte Wetter mit Dauerregen und Windböen bis zu 65 km/h gelinde gesagt einfach massiv unterschätzt, genau so wie die täglich im Schnitt ca. 2700 Höhenmeter bei 205 Kilometern.

Bereits am 2. Tag war ich etwas gar am Anschlag, die Tage 3 bis 5 waren entweder bitternass und kalt oder dauerwindig (manchmal auch beides gleichzeitig).

Ans Aufgeben dachte ich vielfach, Zeit für das Filmen blieb dabei keine mehr übrig. Immerhin, die zweite Hälfte der Tour, diese konnte ich velotechnisch mehr geniessen.

Allerdings begleiteten mich ab da frei laufende Hunde und schlechte Strassen (letztere waren das kleinere Problem). Im Vergleich zu Albanien war die Situation mit den Vierbeinern in Griechenland um einiges “schärfer”. Bis zu fünf Kläffer gleichzeitig hatte ich an den Waden.

Sprinten aussichtslos, das machte die “Banden” nur noch aggressiver. Und sie lauerten besonders dreist versteckt hinter Hecken. Gebissen wurde ich zum Glück nie, aber auch mit etwas Distanz bleiben diese Begegnungen wenig freudig in Erinnerung. Umso mehr dafür die Fahrten durch die Oliven- und Zitronenfelder.

Im Kontrast dazu waren die Kontakte zu den Menschen und das Essen sehr angenehm. Hungrig und spät wie ich abends oft ankam, wurde ich vorzüglich verköstigt, dies stets zu sehr vorzüglichen Konditionen.

Die Reise bot sehr viele unterschiedliche Landschaften. Üppige Küstenabschnitte gaben sich gut und gerne die Klinke mit verlassenen Gegenden im Hinterland.

Der Verkehr um die Städte Triest, Split und Dubrovnik war zwar zuweilen recht hoch, aber dazwischen gab es entlang der Küste und oft dahinter auch sehr ruhige Abschnitte. Die Grenze zwischen Albanien und Griechenland liegt im Nirgendwo, garniert mit saftigen Aufstiegen von Null auf bis fast 800 Meter schwitzte ich langsam durch die Gegend und landete mehrfach in Schlaglöchern (Defekte unausweichlich).

Besonders genoss ich das ländliche Albanien und das sehr mediterrane Griechenland. Die Rio-Andirrio-Brücke am Ende des 9. Tages war spektakulär, auch, weil ich die Auffahrt nur dank der Hilfe eines lokalen Bikers schaffte. Wer per Velo über die Brücke will, darf sich von Verbotsschildern und schmalen Kiesweglein bei der Auffahrt nicht abschrecken lassen…

Die Ankunft am 10. Tag in Athen schaffte ich mit viel Warten beim der versenkten Kanalbrücke von Korinth und bei zwei Fähren. Und ja, diese ewigen Köter, es war der Horror. Erst im Hotelzimmer abends um 20 Uhr fühlte ich mich sicher wie glücklich zugleich. Der Besuch der Akropolis am nächsten Tag bildete das verdiente Highlight dieser Reise. Auf dem lokalen Markt besorgte ich mir eine farbige Tapete, um das Velo für die Rückfahrt zu verpacken.

Passend zum Radeln gestaltete sich die Rückreise mit Bahn, Bus, Fähre und Bahn nicht ganz ohne Tücken. Das als Supoerfast gepriesene Fährschiff von Patras nach Bari entpuppte sich als derart superlangsam, dass ich leider erst mit ca. 3 Stunden in Bari ankam und  mehrfach Tickets umbuchen musste. So kam ich  am Ende einen Tag später als geplant, aber trotzdem sehr zufrieden, in der Schweiz an.

Sobald ich die Zeit finde, wird es an dieser Stelle ein sehr sehr kurzes Filmchen (ca. 5 bis 10 Minuten) der Reise geben, bis dahin zum Abschluss die gefahrene Route. Der Start in Trient wurde ferner aus dem naheliegenden Grund gewählt, weil ich damit in einem Jahr die gesamte Strecke von Athen bis ans Nordkapp (ca. 6250km) “erradelt” habe.

Start: 194 m.ü.M, Ziel: 69 m.ü.M, Min: -4 m.ü.M, Max: 787 m.ü.M, 1943 km, ↗ 25487m, ↘ 25612m

 

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