Bad Mitterndorf-Liezen

Etappe 17: Leider kein Skiflugsprung ins Ennstal

Start: 814 m.ü.M, Ziel: 682 m.ü.M, Min: 632 m.ü.M, Max: 853 m.ü.M
Weg: 7 Std 10, 29 km, ↗ 294m, ↘ 426m, GPX-Track, KML-Pfad, Karte

18. April 2024: Auch heute erwache ich mit Schneeflocken. Wobei, beim Loslaufen ist es dann bereits eher wieder Regen.

Es geht über sanfte Wiesen- und Waldpfade durch die Landschaft. Unten grün, bald leicht erhöht oben schneegepuderte Tannen.

Quasi die Attraktion des Tages bildet die Kulm-Skiflugschanze.

Wer unten steht und nach oben schaut, fühlt sich reichlich klein. Und ich wüsste nicht, ob ich mich oben grösser bzw. besser fühlen würde.

Unten im Landebereich begrüssen mich Schneeflocken, als wären sie soeben über die Schanze zu mir gesprungen, oben bei der eigentlichen Schanze ist es weiss, einmal mehr.

Bei Tauplitz treffe ich auf einen stattlichen Stall, welcher dem gegenüberliegenden Grimming Paroli zu bieten versucht. Der wuchtige Felsbrocken ist massig felsig und in Wolken verhüllt.

Es geht hinunter ins Ennstal, endlich bin ich versucht zu sagen! Bevor das Ennstal erreicht wird, geht es über eine kleine Anhöhe nach Pürgg. Die kleine Ortschaft ist schlicht museal.

Dies gilt für das Gesamtbild wie für die einzelnen Bauten, die meist viel Holz aufweisen. Der Wind pfeift durch die Gassen und den Fassaden kann gut entnommen werden, das es wohl nicht nur gerade heute Wind hat.

Nach vielen Tagen inmittten von hohen Bergbrocken und eher schmalen Tälern bietet das Ennstal eine stattliche Weite. Der Abstieg in die Ebene dauert eine Weile.

Unten folgt Stainach bzw. dort die Pizzeria Bullan. Aus dem Radio ertönt orientalische Musik mit deutschsprachiger Moderation. Diesmal entscheide ich mich für die Pizza; ich sollte die Wahl nicht bereuen.

Den Nachmittag verbringe ich wandernd entlang der Enns. Die Schilder werden immer subtiler. Der Privatgehweg darf erwandert werden, allerdings auf eigene Gefahr. Dass die “eigene Gefahr” mir später begegnen sollte, dies ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die Enns ist ein stattlicher Fluss, die Strömung wenig bescheiden, dies passend zur Weite des Tales.

Gar viel Zivilisation entlang des Weges gibt es nicht, es scheint gar, als würde die Natur beim Stadel im Bild unten die Oberhand übernehmen.

Passend dazu verkommt mein Weg zu einer knappen Spur eines Pfades. Nach einer Weile stehe ich unüberwindbar vor einem geschlossenen hohen Gatter. Ein Durchkommen ist unmöglich.

Auf dem Navi erkenne ich ein Seelein, auf der anderen Seite ist ein Pfad eingezeichnet. Ich wandere dorthin, um festzustellen, dass es dort auch keinen Weg gibt. In einem Schlupfloch gelange ich in die Innenseite des Geländes, um danach festzustellen, der Zaun wird bald wieder ca. drei Meter hoch, unüberwindbar.

Am Ende stehe ich zwischen See und Zaun. Vielleicht 100 Meter zurück wieder ein Schlupfloch und erst jetzt erkenne ich eine Golfanlage. Zum Glück ist niemand da. Ich muss weder Angst haben zurückgewiesen zu werden und auch Golfbälle brauche ich nicht zu fürchten.

Entlang von Golflöchern und Sandbänken suche und finde ich einen Ausweg. Geschafft, doch kostet mich die kleine Aktion fast eine Stunde Zeit.

Den Weg, der mir das Navi für einmal wies, diesen Weg gibt es nicht. Ich hätte dem Radweg folgen müssen. So treffe ich erst gegen fünf Uhr in Liezen ein.

Ich bin müde und froh, endlich den ersehnten Ruhetag in Angriff nehmen zu können. Die letzten sieben Tage, das war mir alles etwas zu viel. Mittlerweile schmerzen latent beide Füsse. Mal sehen, was kommt.

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