Waidring-Ramsau bei Berchtesgaden

Etappe 12: Ohne Essen über das Hirschbichl nach Deutschland

Start: 782 m.ü.M, Ziel: 644 m.ü.M, Min: 630 m.ü.M, Max: 1281 m.ü.M
Weg: 10 Std 20, 37 km, ↗ 862m, ↘ 1000m, GPX-Track, KML-Pfad, Karte

13. April 2024: In der Dorfbäckerei finde ich ausgezeichnete, wenn auch nicht wirklich gesunde, Backwaren für das Frühstück. Waidring besitzt einen alten Dorfkern, der zum Glück nicht übertouristifiziert wurde.

Ein kurzer Blick zur Kirche, und ab geht es auf die Strasse. Auch heute sind es etwa drei Kilometer zusätzlich, weil ich kein anderes Hotel am Weg gefunden habe. Und weil ich auch am Zielort in Ramsau erst am Ortsausgang ein Gästezimmer fand, sind es heute satte 38 Kilometer.

Landschaftlich ist die Route recht abwechslungsreich. Auf der linken Seite grüssen ein paar felsige Hügel, auf der rechten Seite grüssen die Schneeberge.

Irgendwann grüsst dann nicht mehr TirolMilch, sondern SalzburgMilch. Auch der Radweg trägt den Namen Mozart, kurz und gut wir sind im Bundesland Salzburg angekommen.

Kurz vor dem Ort Lofer (wir wandern eher darum herum) ein Strassenschild, das immerhin zeigt, Innsbruck ist bereits weit hinter uns, Salzburg wäre da doch deutlich näher.

Mein Weg führt durch die Ebene, vorbei an Bad Hochmoos. Ob hier aktiv gebadet wird, kann ich nicht beurteilen. Aber, es fällt auf, dass an diesem Samstagmorgen reichlich Verkehr auf dem Wanderweg herrscht.

Es folgt der malerische Ort St. Martin bei Lofer. Leider hat die dortige Bäckerei Betriebsferien, ein anderer Laden oder ein Gasthaus ist nicht in Sicht. Um etwas einzukaufen, müsste ich zwei bis drei Kilometer zurück nach Lofer, und dies ist mir zu viel. Auf dem Navi finde ich zwar für lange Zeit weder einen Laden oder ein Restaurant, bleibt zur Not ein Brunnen am Wegrande.

Es geht dem Saalbach entlang, leicht ansteigend. Viel Schatten, vor allem aber ein Gletschergarten sorgen für Abwechslung. Der Wanderweg führt mitten durch die vom Gletscher geschliffenen Felsbrocken.

Etwas weiter oben folgt ein nicht allzu enge Schlucht. Oben angekommen findet sich eine Tafel, dass der gesamte Weg 1998 in einem schweren Unwetter zerstört wurde, für den Wiederaufbau sei der österreichische Katastrophenschutz eingesetzt worden.

Auf einer geteerten Strasse geht es in einigen Spitzkehren in die Höhe. Am Wegrand findet sich ab und an ein Bauernhof. Und, zwar erst reichlich weit oben, folgt der langersehnte Brunnen. Gerade noch rechtzeitig, denn danach folgt ein steil ansteigender Pfad ohne jeglichen Schatten.

Oben auf der Anhöhe findet sich eine kleine Kapelle. Der Blick zurück ist erhaben, auf der anderen Seite grüssen bereits die Felsbrocken von Berchtesgaden.

Nunmehr folge ich einen Kiesweg. Ich bin nicht mehr alleine, etwelche Radler/innen brausen an mir vorbei. Das leise Surren verrät aber auch, dass hier fast uniso E-Bikes unterwegs sind. Am Wegrand ein Schild: 30 Minuten bis zur Jausenstation Hirschbichl. Dort angekommen muss ich leider feststellen, das Restaurant ist zu.

Ein Herr tritt aus dem Lokal und erklärt mir, sie würden erst in einer Woche wieder aufmachen. Aber Getränke könne ich beim nahen Brunnen erwerben.

In den zwei Kisten findet sich zwar viel Bier, aber immerhin auch zwei Süssgetränke. Die Bezahlung erfolgt via offener Schachtel. Hoffen wir einfach, dass nicht der Wind oder sonst jemand die Scheine wegzaubert.

Ein paar Schritte hinter dem Hirschbichl passiere ich die Grenze zu Deutschland. Ein schön angelegter Wanderweg führt durch den Nationalpark Berchtesgaden. Der Park scheint beliebt zu sein. Die Hängebrücke weiter ist mehr als gut besucht.

Es zieht sich hin bis nach Ramsau, ein Restaurant unterwegs findet sich nicht. Weiter unten folgt ein Bergsee.

Auf der linken Seite hätte es ein Hotel. Von der Ferne sieht es gar so aus, als hätte dieses geöffnet. Alleine mein Weg führt rechter Hand des Seeleins und so muss ich bis nach Ramsau laufen, um dort endlich ein geöffnetes Restaurant zu finden.

Bevor ich die letzten zwei Kilometer in Angriff nehme, gönne ich mir ein feines Gemüse-Curry. Frisch gestärkt erreiche ich gegen halb sechs Uhr das Hotel. Es war eine lange und anstrengende Etappe. Ich falle müde zu Bett. Als ich kurz vor acht Uhr wieder aufwache, würde mein Magen eine weitere Mahlzeit sicher begrüssen. Alleine die vom Gastgeber beschriebenen Restaurants haben zu dieser Zeit bereits geschlossen, sodass ich mich mit Süssgetränken vom Automaten im Gasthof begnügen muss.

« St. Johann-WaidringRamsau-Golling an der Salzach »


Newsletter