Zu Fuss vom Jura in den Tessin

Wandern auf den Spuren des Trans Swiss Trail

Die Schweiz kennt verchiedene nationale Wanderrouten. Eine der bekanntesten ist der Trans Swiss Trail, der von Porrentruy bis nach Mendrisio führt. Auf insgesamt 32 Etappen sind mehr als 500 Kilometer zu bewältigen. Wer den Trans Swiss Trail in einem Jahr unternehmen möchte, benötigt dafür ein erhebliches Mass an Ferien. Bereits die Wandertage ergeben viereinhalb Wochen. Mit einigen Pausentagen ergibt dies schnell sechs Wochen.

Da die Strecke des “offiziellen” Trans Swiss Trail einige Umwege enthält, stellte sich die Frage, ob es möglich ist, die Schweiz vom Norden nach Süden in deutlich weniger Zeit zu durchwandern.

Sicher ergibt der Weg über Neuenburg einen schönen Abstecher zum grössten Schweizer See, doch wird die Hauptstadt Bern so erst nach 9 Etappen erreicht. Auch der weitere Pfad über das Entlebuch und den Vierwaldstättersee führt zwar ins Herz der Urschweiz, doch werden dafür insgesamt 13 Etappen bis zum Gotthard benötigt.

Aus diesem Grunde entstand im Frühling 2021 die Idee, die Schweiz vom Jura in den Tessin auf einer etwas einfacheren Route zu durchwandern.

Überdies sollte die Wanderung von der Grenze bei Boncourt bis zum südlichsten Punkt der Schweiz in der Nähe von Chiasso führen. Bei drei Wochen Wanderzeit (21 Etappen) ist die Route nicht nur deutlich kürzer, es sind fast 100 Kilometer weniger Weg zu bewältigen.

Ein weiterer Vorteil der verkürzten Variante entsteht dadurch, dass einzig die Etappen 11 bis 14 (Innertkirchen bis Airolo) im Hochsommer bzw. Frühherbst erwandert werden müssen. Damit kann der hier vorgestellte Pfad bequem auf die in der Schweiz gängigen Schulferien Frühjahr, Sommer und Herbst verteilt werden.

Ferner sei hier angeführt, dass eine Wanderzeit von drei Wochen selbstverständlich auch das Budget “entlastet”, da weniger Unterkünfte und oder Anreisetage benötigt werden. Zudem, als würdigen Ersatz für den Neuenberuger- und Vierwaldstättersee folgt der hier beschriebene Wanderpfad dem Thuner- und Brienzersee. Hinter letzterem erwarten einen der Ballenberg und die Aareschlucht. Zwei Highlights, welche gerade beim Wandern mit Kindern und Jugendlichen zur Motivation beitragen dürften.

Die Alpenpässe Grimsel, Furka und Gotthard ergeben viel Kontrast bei der Bewältigung der Alpen, ohne dass mehr Höhenmeter notwendig sind. Im Gegenteil, bei der hier vorgestellten Wanderroute sind es immerhin knappe 4’000 Höhenmeter weniger.

Gesamthaft sind auf der hier vorgestellten Strecke Boncourt-Chiasso um die 13’500 Höhenmeter und 414 Kilometer zu bewältigen. Auf 21 Etappen verteilt entspricht dies einen Durchschnitt von um die 650 Höhenmetern und knappen 20 Kilometern pro Tag. Das ist zwar nicht nichts, jedoch beinhalten die hier vorgestellten Zahlen sämtliche auch noch so kleinen Zwischenanstiege.

Wem dies pro Tag zuviel ist, findet fast auf jedem Teilstück weitere Übernachtungsmöglichkeiten unterwegs. Einzig auf der Etappe Gletsch-Realp ist dies nicht der Fall. Immerhin liesse sich diese Etappe mit dem Postauto von/ab Furkapass aber über zwei Tage aufteilen.

Bei der hier vorgestellten Route durch die Schweiz wurde versucht, Halt bei möglichst vielen kulturellen Einrichtungen zu machen. Jeoch, nicht alle haben vom Frühjahr bis zum Herbst geöffnet. Zudem müssen die Öffnungszeiten beachtet werden. Die Festung San Gottardo beispielsweise hat während der Monate Juni bis Oktober geöffnet, jedoch nur jeweils von 10 bis 15 Uhr.

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